Österreichischer Doppelsieg bei der Tayside-Trophy: Olga Mikutina und Maurizio Zandron räumen in Schottland ab. Olga ist außerdem heuer bei zwei Grand Prix Events am Start, beim Grand Prix de France und bei der NHK Trophy in Japan.
In Saison eins nach dem Karriereende des erfolgreichen Paarlauf-Duos Miriam Ziegler und Severin Kiefer sind die Augen der österreichischen Eiskunstlauf-Community auf Olga Mikutina gerichtet. Die 19-jährige Vorarlbergerin, die 2021 sensationell WM-Achte wurde und 2022 bei Olympia und WM jeweils Platz 14 belegte, startet optimistisch in die Saison. Die ersten Saison-Höhepunkte stehen unmittelbar bevor: Olga Mikutina ist heuer gleich bei zwei Wettkämpfen der renommierten Grand Prix (GP) Serie der Internationalen Eislaufunion ISU am Start.
Grand Prix de France und NHK Trophy
Zunächst wird die zweifache österreichische Staatsmeisterin beim Grand Prix de France in Angers (4. bis 6. November) zu sehen sein. Dort möchte Olga „selbstbewusst und möglichst fehlerfrei“ laufen. Auch die belgische Vize-Weltmeisterin Loena Hendrickx und damit eine starke Konkurrentin wird in Angers zeigen, was sie kann. Kurz darauf geht’s nach Japan, dort trifft die Vorarlbergerin zwischen 18. und 20. November bei der NHK Trophy in Sapporo u. a. auf Weltmeisterin Kaori Sakamoto. Begleiten wird Olga dann auch der amtierende österreichische Meister Maurizio Zandron. Für den knapp 31-jährigen gebürtigen Italiener ist es die Grand Prix-Premiere. In Japan bekommt es der WM- und EM-17. der Vorsaison unter anderen mit Weltmeister Shoma Uno zu tun.
Mit dem Sieg bei der Tayside Trophy in Dundee (Schottland) Mitte Oktober (213,71 Punkte) gelang Maurizio ein vielversprechender Saisonstart. Olga Mikutina, die im Vorjahr in Sotschi ihr GP-Debüt gab, absolvierte in dieser Saison bereits drei internationale Wettkämpfe. Bei der renommierten Nebelhorn-Trophy in Oberstdorf landete die gebürtige Ukrainerin mit 155,53 Punkte auf Rang 7, bei der Finlandia-Trophy in Espoo Anfang Oktober wurde sie mit 160,43 Punkten Neunte. Und in Schottland sicherte sich Olga schließlich, wie eben auch Maurizio, das oberste Treppchen am Podest (174,70 Punkte): „Nun fühle ich mich gestärkt für meinen ersten Grand Prix Auftritt und fahre motiviert nach Frankreich.“
Olgas Ziel: Punkte-Bestmarke auf 200 steigern
Die Vorbereitungen im Sommer verliefen gut, in Films (Schweiz) absolvierte Olga Mikutina ein fünfwöchiges Trainingscamp. Seit August trainiert die elegante Einzelläuferin wieder in ihrer Wahlheimat Feldkirch. Diesen Winter will sie mit einem neuen Kürprogramm zu „The Curse“ von Agnes Obel Preisrichter:innen und Publikum gleichzeitig begeistern. Für die aktuelle Eiskunstlauf-Saison hat sich Olga außerdem vorgenommen, ihren Punkte-Rekord auf über 200 Zählern zu schrauben, aktuell liegt dieser bei 198,77 Punkten.
Der Krieg in der Ukraine belastet sie allerdings: „Ich schaue jeden Tag Nachrichten und informiere mich, wie der Stand der Dinge ist. Das ist nicht einfach“, sagt sie. „Während eines Wettkampfes denke ich aber nicht daran, dann konzentriere ich mich voll und ganz auf mein Programm.“ Olgas Vater lebt weiterhin in ihrer Geburtsstadt Charkiw: „Er organisiert gerade ein Eishockey-Turnier in Polen, auch um finanzielle Mittel für das ukrainische Militär zu sammeln.“
Ice Challenge 2022
In Österreich steht mit der „Ice Challenge“ in Graz von 10. bis 13. November 2022 das erste Highlight an. Rund 300 Athlet:innen aus 35 Nationen nehmen am Event der ISU Challenger Serie teil. Wettkämpfe werden im Damen- und Herren-Einzel sowie im Eistanz ausgetragen. Für Österreich sind u. a. Luc Maierhofer, Maurizio Zandron, Stefanie Pesendorfer und Emily Saari am Start. Mit der US-Amerikanerin Gracie Gold, die sich 2014 bei den Olympischen Spielen in Sotchi den vierten Platz sicherte und somit als beste nicht-russische Läuferin brillierte, wird eine besonders prominente Top-Athletin bei der Ice Challenge zu sehen sein.