Seit sieben Jahren ist Dana Stiftinger Eiskunstläuferin. Der Sport macht der 14-Jährigen, die das Down-Syndrom hat, nicht nur Spaß. Er stärkt auch ihr Selbstbewusstsein und fördert ihre Selbstständigkeit.
Zur Musik von Pippi Langstrumpf begeisterte Dana Stiftinger die Zuschauer bei den Special Olympics 2017 in der Steiermark. Die damals neunjährige Linzerin belegte Platz zwei in ihrer Klasse im Eiskunstlauf. „Sie hat die ganze Halle unterhalten“, sagt ihre Mama Birgit Stiftinger-Schatz. Eigentlich war Dana zu jung für eine Teilnahme. Aber für die Welt-Winterspiele in der Heimat gab es eine Ausnahmegenehmigung.
Mittlerweile ist Dana 14 Jahre alt. Das Eiskunstlaufen macht ihr noch mindestens genauso viel Spaß wie damals. Mit dem Sport begonnen hat sie als Siebenjährige. Dana war in der Bewegungsgruppe der Caritas-Einrichtung „St. Isidor“. Die Trainerin der Gruppe – die ehemalige Eiskunstläuferin Rachel Hofer – ging mit den Kindern auch aufs Eis. Der Anfang von Danas Eislauf-Karriere war gemacht.
Dana hat Trisomie 21, besser bekannt als Down-Syndrom. „Das Eislaufen stärkt ihr Selbstvertrauen und fördert ihre Selbstständigkeit“, sagt Mama Birgit. Auch auf Körperhaltung und Beweglichkeit wirke sich das Eislaufen positiv aus.
Dana bei Wettkämpfen in den Jahr 2017 bis 2021
Dana lernt gerne Neues
Zwei- bis dreimal pro Woche übt Dana für jeweils eine Stunde auf dem Eis. „Das Eislaufen macht mir immer Freude“, sagt sie. Sie liebt es, zur Musik zu laufen – egal ob ABBA-Song oder Titelmelodie von Pippi Langstrumpf und Pinocchio. Und sie zeigt gerne ihre Figuren. Am liebsten mag sie die Pirouette. Derzeit übt sie den Kadettensprung – ein Sprung mit halber Drehung. „Ich mag immer was Neues lernen“, sagt Dana.
Die 14-Jährige kann schon einige erste Plätze in ihrer Bilanz verbuchen. Nicht nur deshalb tritt sie gerne bei Wettbewerben an. Sie freut sich jedes Mal, andere Special-Olympics-Sportler:innen zu treffen. „Dana ist sehr offenherzig und findet leicht Freunde“, sagt ihre Mutter.
Kelvin passt auf Dana auf
Danas ganz besonderer Freund heißt Kelvin. Der vierjährige Shetland Sheepdog ist der Assistenzhund des Mädchens. „Ich gehe öfter mit ihm spazieren“, sagt Dana. „Er passt immer auf mich auf. Jederzeit.“ Seit der Hund eingezogen ist, schläft Dana besser. „Sie ist insgesamt ausgeglichener“, erzählt ihre Mutter. Zwei Katzen leben auch noch im Haushalt. Dana: „Hund und Katzen verstehen sich gut.”
Die 14-Jährige besucht die vierte Klasse Mittelstufe einer Allgemeinen Sonderschule in Linz. „Ich gehe gerne in die Schule, da treffe ich meine Freundinnen“, sagt sie. Ihre Lieblingsfächer sind Mathematik, Deutsch und Religion. In ihrer Freizeit liest Dana gern, am liebsten Bücher aus der Reihe „Mein Lotta-Leben“.
Danas zwei jüngere Brüder (zwölf und acht) konnten sich übrigens nicht fürs Eislaufen begeistern. An Danas Freude für den Sport ändert das freilich nichts. Bei den nächsten Special-Olympics-Winterspielen, die voraussichtlich 2025 stattfinden werden, will sie wieder das Publikum begeistern – und einen Platz unter den ersten drei belegen. Den Kadettensprung wird sie dann bestimmt schon können.