Solo Dance, die neue Disziplin

Solo Dance wird in ganz Europa immer beliebter. Ganz ohne Sprünge können sich Läufer*innen dabei auf Skating Skills und Ausdrucksstärke konzentrieren. Skate Austria veranstaltet Anfang Mai Impulstage, die sich der neuen Eiskunstlauf-Disziplin widmen. 

Die Britin Alana Pang, die zu den besten Solo-Tänzer*innen der Welt zählt, gewann kürzlich die Silber-Medaille beim „Edge Cup“ in Katowice (Polen)

In Großbritannien und in den USA hat Solo Dance bereits eine lange Tradition. In beiden Ländern gibt es sogar eigene nationale Meisterschaften in dieser Disziplin. Aber auch in Europa, vor allem in den Ländern Skandinaviens, in Frankreich, in Italien und in vielen osteuropäischen Nationen wird die neue Disziplin immer beliebter. 

Der Vorteil liegt auf der Hand: Athlet*innen, die gerne Musik interpretieren und ausdrucksstark laufen, aber weniger gerne springen, können weiterhin an Wettkämpfen teilnehmen und – ganze ohne Sprünge – gute Platzierungen erzielen. Die Internationale Eislaufunion (ISU) hat mittlerweile eigene Guidelines mit Vorgaben für Levels, GOEs und die weitere Bewertung von Solo Dance Programmen herausgebracht, damit steht ein einheitlicher Standard für internationale Wettkämpfe zur Verfügung.

Welche Elemente gezeigt werden

Solo Dance hat sich aus dem Eistanz entwickelt, da es immer schon mehr Mädchen als Burschen gab, die sich für Eiskunstlauf interessieren. Deswegen beinhalten Programme von Solo-Tänzer*innen auch ähnliche Elemente wie Eistanz-Programme. Dazu gehören die berühmten Twizzles oder Spins, also Pirouetten, und Schrittfolgen, die bestimmte Turns beinhalten. Eine Sonderstellung nehmen im Solo Dance so genannte „Edge Elements“ ein, darunter fallen Spirals, Spread Eagles oder Hydrobladings. Genauso wie beim Eistanzen hat auch im Solo Dance das Timing bzw. ein Laufen im Takt der gewählten Musik einen besonders hohen Stellenwert in der Bewertung.

Mitreißend: Die erfolgreiche US-Solo-Tänzerin Brooke Tufts zeigt ihr Mambo-Programm in New York City.

Wie Solo Dance Bewerbe ablaufen

Bei Wettbewerben zeigen die Teilnehmer*innen in den Novice Kategorien neben einer Kür (Free Dance) Spurenbildtänze, deren Schritte, Rhythmus und Tempo genau vorgegeben sind. Je Altersstufe werden pro Saison zwei dieser Tänze definiert. Läufer*innen in der Junior- oder Meisterklasse präsentieren hingegen als ersten Wettkampf-Teil einen Rhythm Dance (RD), dessen Thema sich jährlich ändert. In der Olmypischen Saison 2025/26 werden die Sportler:innen ihren RD zu Musik und im Stil der 1990er-Jahre kreieren. 

Lilah Fear als prominente Vertreterin

Einige mittlerweile sehr erfolgreiche Eistänzerinnen haben Solo Dance gemacht, bevor sie einen Partner fanden. Dazu gehört die Britin Lilah Fear, die mit Partner Lewis Gibson zwei Grand Prix Wettkämpfe im Herbst 2024 gewann und sich heuer sowohl EM- als auch WM-Bronze im Eistanzen sicherte.

Bei den Impulstagen in Telfs von 2. bis 4. Mai 2025 bietet Skate Austria  österreichischen Trainer*innen und Athlet*innen die Chance, einen detaillierten Einblick in die neue Disziplin inkl. viel praktisches Know-how zu bekommen, wie z. B. Elemente aufgebaut und Programme zusammengestellt werden können. Dieses Angebot richtet sich explizit auch an Personen ohne Vorerfahrung im Eistanzen.