Dominik Huber liebt es, im Rampenlicht zu stehen. Im Eiskunstlauf hat der Special-Olympics-Sportler schon viel erreicht. Und mit seinen Drillingsgeschwistern Corinna und Patrik hat er noch einiges vor.
Die Antworten von Dominik – am Bild oben ganz links zu sehen – fallen kurz und knapp aus. Dafür umso überzeugender. Ob ihm Eiskunstlauf Spaß macht? „Ja!“ Was ihm daran besonders gefällt? „Hocke und Kanone.“ Was er besonders gut kann? „Pirouette!“ Dominik Huber ist 19 Jahre alt, kommt aus Reutte in Tirol – und ist Eiskunstläufer. Hocke, Kanone und Pirouette sind Elemente in seinem Sport.
Dominik ist ziemlich erfolgreich. Nur einen Wettkampf, an dem er teilgenommen hat, hat er nicht gewonnen. Bei den Special-Olympics-Weltspielen 2017 in Schladming wurde er Zweiter im Einzellauf. Infolge einer Gehirnhautentzündung, die er im Alter von sechs Wochen erlitten hat, ist er mental beeinträchtigt. „Dominik braucht immer jemanden, der auf ihn aufpasst“, sagt seine Mutter Brigitta und fügt hinzu: „Er hat das aber auch gern.“
Corinna wollte Eisprinzessin werden
Dominik ist nicht Brigittas einziges Kind. Da wären noch Drillingsbruder Patrik und Drillingsschwester Corinna. Die beiden betreiben ebenfalls Eiskunstlauf. Den Anfang machte Corinna. Als sie eine Eislaufshow mit einer Sagenfigur und Prinzessinnen sah, war es um das sechsjährige Mädchen geschehen. Corinna wollte Eisprinzessin werden. In Füssen (Deutschland) begann sie mit dem Eislaufen. Patrik tat es ihr ein Jahr später gleich. Dominik war immer dabei und drehte seine Runden.
Seit 2015 tritt Dominik bei Wettbewerben an. Im selben Jahr begannen Patrik und Corinna, damals 13 Jahre alt, mit dem Eistanzen. Ihr erster großer Wettkampf waren die International Children Games in Innsbruck 2016. Sechs Jahre später sind sie Junioren-Staatsmeister. Im Einzellauf sind die beiden auch noch immer aktiv.
Patrik trainiert seine Geschwister
Zudem startet Corinna mit Dominik im Unified-Paarlauf. In dieser Disziplin der Special-Olympics-Kategorie läuft eine nicht-beeinträchtigte mit einer beeinträchtigten Person. Patrik tritt in derselben Kategorie mit Sabrina Bichlmair an. Außerdem ist er der Coach seiner Geschwister. Ein strenger Trainer sei Patrik nicht, sagt Dominik. „Nur manchmal schon.“ Dominik lasse sich leicht ablenken, erklärt Patrik: „Wenn viele Leute auf dem Eis sind oder wenn Mädchen vorbeilaufen, muss man ihn zurückholen.“
Dominik liebt es, im Rampenlicht zu stehen. Er freut sich, bei Wettkämpfen andere Athlet:innen zu treffen. „Er ist freundlich und offen“, sagt Patrik über seinen Bruder. Ende Jänner hätte Dominik eigentlich im russischen Kasan viele andere Sportler:innen getroffen. Aber die Special Olympics World Winter Games wurden wegen Corona um ein Jahr verschoben. „Ich fand das nicht so schlimm“, sagt Corinna, „aber Dominik hätte sich sehr gefreut.“ Extra für die Spiele hat er seine Nadelphobie überwunden und sich gegen Covid impfen lassen.
Dominik will Gold
Das Ziel für 2023 bleibt jedenfalls das Gleiche: Gold im Unified-Paarlauf. Dafür trainiert Dominik fleißig und „immer gern“. Meistens üben die Geschwister in Telfs, manchmal in Innsbruck.
Im Sommer wird dem Trio auch nicht fad. Gemeinsam segeln sie auf dem Plansee. Patrik will mit seinem Bruder im Unified-Segeln antreten. Dann könnte Dominik auch bei der Sommerausgabe der Special Olympics dabei sein. Und welcher Sport macht Dominik nun mehr Spaß? „Beides gleich!“