Artistik auf dem Eis: Flora Schallers einzigartiger Weg im Eiskunstlauf

Flora Schaller, eine der vielversprechendsten Nachwuchsläuferinnen Österreichs, steht vor ihrer ersten Europameisterschaft – ein Meilenstein in der Karriere der 18-Jährigen.

Flora Schaller wurde für die Europameisterschaften 2025 nachnominiert. (c) Skate Austria / Theresa Marka

Dabei war ihre Nominierung für die EM alles andere als geplant: Sie wurde kurzfristig nachnominiert, da Olga Mikutina krankheitsbedingt absagen musste. Für Flora eine Überraschung, die sie zunächst sprachlos machte. „Ich war wirklich schockiert, als ich die Nachricht bekam. Aber gleichzeitig war es eine riesige Freude. Die EM ist ein Traum, den jeder Sportler irgendwann einmal erreichen möchte“, sagt sie.

Von der Manege aufs Eis

Ihr Weg auf das internationale Parkett war jedoch alles andere als gewöhnlich. Flora hat eine besondere Geschichte, die sie von anderen Athleten unterscheidet: Bevor sie sich dem Eiskunstlauf voll widmete, verbrachte sie acht Jahre in einer Zirkusschule. Dort lernte sie nicht nur Jonglieren, Einradfahren und Partnerakrobatik, sondern auch anspruchsvolle Elemente wie Rückwärtssaltos und Flickflacks. Diese akrobatischen Fähigkeiten fließen heute in ihre Eislaufprogramme ein und verleihen ihnen eine außergewöhnliche Dynamik. „Die Zeit in der Zirkusschule hat mich geprägt. Sie hat mir nicht nur Beweglichkeit und Koordination gegeben, sondern auch eine ganz besondere Art, mich zu präsentieren. Vieles, was ich dort gelernt habe, hilft mir heute im Eiskunstlauf“, erzählt Flora.

Vorbereitung auf die Europameisterschaft

In der Vorbereitung auf die EM arbeitet sie nicht nur an der technischen Perfektion ihrer Sprünge und Pirouetten, sondern auch an der Reife ihrer Programme. „Ich möchte, dass meine Programme nicht nur technisch sauber sind, sondern auch eine Geschichte erzählen. Das ist etwas, das ich aus meiner Zirkuszeit mitgenommen habe – die Kunst, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen.“

Fotogalerie Flora Schaller

Inspiration und Ziele

Ein Vorbild hat Flora dabei klar vor Augen: den französischen Europameister Adam Siao Him Fa. „Ich finde ihn als Läufer unglaublich inspirierend. Er ist technisch stark, aber auch eine beeindruckende Persönlichkeit auf dem Eis“, schwärmt sie. Vor allem sein akrobatisches Können fasziniert sie. Ein Traum von ihr ist es, eines Tages selbst einen Backflip zu machen – ein Sprung, der durch Adam bekannt wurde. „Ich habe schon immer eine Vorliebe für spektakuläre Elemente gehabt. Ein Backflip wäre eine wahnsinnige Herausforderung, aber auch eine richtig coole Erfahrung“, verrät sie.

 

Reife und Fokus

Trotz ihres jungen Alters geht Flora mit einer erstaunlichen Reife an die bevorstehende Großveranstaltung heran. Der Druck, der mit einer EM-Teilnahme einhergeht, ist für sie nicht neu. Doch anstatt sich davon einschüchtern zu lassen, möchte sie die Bühne genießen. „Natürlich ist der Druck da, aber ich versuche, ihn auszublenden und den Moment zu nutzen, um zu zeigen, was ich kann. Für mich ist das vor allem eine riesige Chance.“

 

Erfolge und Zukunftspläne

Floras Saison verlief bisher beeindruckend. Der zweite Platz bei den Staatsmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse gehört zu den Highlights. Besonders stolz ist sie darauf, das Limit für die Junioren-Weltmeisterschaften erreicht zu haben – ein weiterer Schritt in ihrer aufstrebenden Karriere.

Mit großer Unterstützung ihrer Familie, ihrer Trainer*innen am Bundesstützpunkt Salzburg und ihrer Schule, dem SSM in Salzburg,  hat Flora beste Voraussetzungen, um bei der EM zu überzeugen. Für die Zukunft hat sie klare Ziele: Neben einer guten Leistung bei der Europameisterschaft träumt sie von der Teilnahme an Olympia.

Flora Schaller ist ein Talent, das durch Leidenschaft, Vielseitigkeit und harte Arbeit hervorsticht. Ihre Reise zur EM ist erst der Anfang einer hoffnungsvollen Karriere – und vielleicht sehen wir in Zukunft nicht nur beeindruckende Sprünge, sondern auch den Backflip, der sie so fasziniert.