Stefanie Pesendorfer: Ein Neuanfang auf und abseits des Eises

Stefanie Pesendorfer steht mitten in einer aufregenden Phase ihrer Karriere. Nach ihrem Wechsel nach Oberstdorf hat sie nicht nur ihr Training, sondern auch ihren Stil komplett überarbeitet – und die Ergebnisse sprechen für sich.

Stefanie Pesendorfer holt sich den zweiten Startplatz bei den Europameisterschaften 2025. (c) Skate Austria / Theresa Marka

Bei den diesjährigen Staatsmeisterschaften präsentierte sie ein neues Kurzprogramm und eine beeindruckende Kür, die deutlich machen: Hier steht „The New Steffi“ auf dem Eis.

„The New Steffi“: Ein neuer Stil auf dem Eis

„Ich wollte schon lange etwas Neues ausprobieren, war aber unsicher, ob das gut ankommen würde“, erzählt Stefanie. Der Wechsel nach Oberstdorf und das neue Trainerteam haben ihr den nötigen Anstoß gegeben. „Hier sind so viele talentierte Läuferinnen und Läufer, und das tägliche Training gibt mir einen enormen Push. Es war der richtige Moment, um neue Wege zu gehen, und ich fühle mich in diesem Stil richtig wohl.“

Geschichten erzählen durch Bewegung

Die Programme der 21-Jährigen erzählen bewegende Geschichten. Im Kurzprogramm geht es um die Leichtigkeit und das Verliebtsein, während die Kür eine emotional tiefere Ebene berührt: eine Suche nach der verlorenen Liebe und die Freude des Wiederfindens am Ende. „Für mich ist es wichtig, dass Programme nicht nur technisch überzeugen, sondern auch eine Geschichte erzählen. Das macht das Eislaufen für mich besonders“, erklärt sie.

Ein großer Schritt: Der Wechsel nach Oberstdorf

Der Trainerwechsel nach Oberstdorf war für Stefanie ein großer Schritt, den sie nicht bereut. „Ich wollte einfach einen Tapetenwechsel und die Möglichkeit, mit anderen Athletinnen auf meinem Niveau zu trainieren. Oberstdorf bietet mir perfekte Bedingungen – von den drei Eisflächen bis zum großartigen Trainerteam. Besonders Ria und Niko, die mich technisch und choreografisch begleiten, haben mir geholfen, meine Programme auf ein neues Level zu bringen.“

 

Fotogalerie Stefanie Pesendorfer

Herausforderungen meistern: Der Umgang mit mentaler Gesundheit

Doch nicht nur auf dem Eis hat sich Stefanie verändert. Sie spricht offen über ihre Herausforderungen mit der mentalen Gesundheit und wie sie diese meistert. „Ich habe in den letzten Jahren viel durchgemacht – von Verletzungen bis hin zu mentalen Tiefpunkten. Aber ich habe gelernt, mir Hilfe zu holen und Strategien zu entwickeln, um mit Druck und Herausforderungen umzugehen.“ Dazu gehören auch ungewöhnliche Methoden wie ein Therapiehund, der ihr im Alltag Halt gibt, und kleine Rituale, die sie erden, wie das Verwenden von Duftölen oder Brausetabletten zur Beruhigung. „Früher hätte ich nie gedacht, dass ich öffentlich über meine Struggles sprechen würde. Aber ich habe gemerkt, wie wichtig es ist, anderen Athletinnen und Athleten zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Viele kämpfen mit ähnlichen Problemen, und ich möchte ein Vorbild sein, indem ich darüber spreche.“

Fokus auf die Freude am Moment

Für die EM hat Stefanie keine spezifischen Platzierungsziele. Ihr Fokus liegt darauf, ihre Trainingsleistung auf das Eis zu bringen und den Moment zu genießen: „Ich möchte einfach zwei saubere Programme zeigen, meine Skating Skills präsentieren und das Publikum mitnehmen. Die Europameisterschaft ist für mich ein Erlebnis, das ich mit Freude und Dankbarkeit angehe.“

Eine inspirierende Persönlichkeit mit neuer Energie

Stefanie Pesendorfer ist nicht nur eine talentierte Läuferin, sondern auch eine inspirierende Persönlichkeit, die zeigt, dass man mit Mut, Offenheit und Leidenschaft neue Wege gehen und Herausforderungen meistern kann. Mit ihrer neuen Energie und ihrem frischen Stil ist sie bereit, auf der großen Bühne der Europameisterschaft zu glänzen.