Olga Mikutina vertritt Österreich in dieser Saison bei zwei Grand Prix. (c) GEPA Pictures
Nach ihrem Umzug von Österreich in die USA, um dort neue Herausforderungen anzunehmen, beweist sie, wie man Leidenschaft, Disziplin und Ehrgeiz miteinander vereint. Seit einem Jahr lebt und studiert sie in ihrem neuen Umfeld und ist begeistert von den Möglichkeiten, ihr Studium in Business Administration mit ihrem intensiven Training zu kombinieren. „Das Training hilft mir, meinen Tag zu strukturieren und diszipliniert zu bleiben“, erzählt sie. Die neuen Chancen und das professionelle Umfeld motivieren sie zusätzlich, ihre Programme weiter zu stabilisieren und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.
Vom Einzelkämpfer zur starken Trainingsgemeinschaft
Der Wechsel in die USA brachte für Olga nicht nur neue Trainingsbedingungen, sondern auch eine neue Trainingsgemeinschaft. In ihrer alten Heimat Feldkirch trainierte sie meist alleine, während sie nun von anderen Athlet*innen auf hohem Niveau umgeben ist. „Wenn du nicht alleine bist, ist die Atmosphäre besser. Du kannst dich mehr pushen“, erzählt Olga, die von der Motivation profitiert, die durch die tägliche Zusammenarbeit mit anderen Spitzensportlern entsteht.
Obwohl Olga bereits technisch stark ist und alle Elemente beherrscht, arbeitet sie weiter an der Stabilisierung ihrer Sprünge und der Perfektionierung ihrer Programme. „Es gibt keine neuen Techniken, es geht eher darum, Stabilität zu gewinnen und mit Müdigkeit zu trainieren“, sagt sie. Das harte Training zahlt sich aus, und sie fühlt sich bereit für die bevorstehenden Herausforderungen, wie die Grand Prix-Bewerbe, bei denen sie Österreich auf internationalem Parkett vertritt.
Olympische Winterspiele 2022: Ein Wendepunkt in ihrer Karriere
Ein Wendepunkt in Olgas Karriere war ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking. Es war ein großes Ereignis für die junge Läuferin, die Österreich bereits 2021 bei der Weltmeisterschaft sensationell auf den achten Platz brachte. In Peking erreichte Olga im Frauen-Einzel den 17. Platz, was für sie ein emotionaler und lehrreicher Moment war. „Olympia war ein unvergessliches Erlebnis. Die Atmosphäre, die anderen Athleten – es war überwältigend. Auch wenn ich mir ein besseres Ergebnis gewünscht hätte, bin ich stolz auf meine Leistung und sehe es als Motivation, noch härter zu arbeiten“, erzählt sie im Rückblick. Die Spiele von Peking haben ihr gezeigt, was auf höchstem Niveau verlangt wird, und ihr geholfen, sich mental für zukünftige Bewerbe zu stärken.
Die vorolympische Saison: Zwei große Höhepunkte auf der Grand Prix Bühne
Diese mentale Stärke wird sie in der vorolympischen Saison 2024/25 wieder unter Beweis stellen müssen. Bereits in der ersten Saisonhälfte warten zwei große Höhepunkte auf Olga. Sie wird Österreich bei den renommierten ISU Grand Prix Serie vertreten – bei Skate America in Allen, Texas, und bei der NHK Trophy in Tokyo, Japan. Diese prestigeträchtigen Wettbewerbe bringen die Weltelite des Eiskunstlaufs zusammen und sind entscheidend für die Vorbereitung auf die erste Olympia-Quali, die bei den Weltmeisterschaften 2025 in Boston stattfinden wird. „Es ist eine unglaubliche Chance, mich mit den besten Läuferinnen der Welt zu messen“, sagt Olga. Für sie ist es besonders spannend, in den USA zu starten, wo sie derzeit lebt und trainiert, und das Publikum in Japan ist bekannt für seine Begeisterung für den Sport, was der NHK Trophy eine besondere Atmosphäre verleiht.
Studium und sportlicher Erfolg: Ein Balanceakt
Neben ihrem sportlichen Ehrgeiz verliert Olga auch ihre akademischen Ziele nicht aus den Augen. Ihr Studium in Business Administration ermöglicht ihr, sich Wissen anzueignen, das sie in Zukunft nutzen möchte, vielleicht sogar, um ein eigenes Unternehmen zu gründen. In ihrer Freizeit genießt sie die Gesellschaft von Freunden und hat bereits einige Austauschstudenten aus Österreich getroffen, die ihr ein Gefühl von Heimat geben. „Das Leben in den USA gibt mir mehr Zeit für den Sport und auch gute Gelegenheiten, Freunde zu treffen und mich zu entspannen“, erzählt sie.
Eine besondere Rolle in ihrem Leben spielt auch ihre Beziehung zu Mikhail Nosovitskiy, einem israelischen Eistänzer. Obwohl sie nicht immer gemeinsam an Bewerben teilnehmen können, schätzt Olga die Unterstützung und Motivation, die sie von ihrem Partner erhält. „Es hilft mir mental, und es ist eine große Unterstützung, wenn wir zusammen bei Wettbewerben sind“, sagt sie.
Die Zeit bleibt stehen: Olgas Fokus auf den Moment
Olga ist eine Athletin, die mit Herz und Seele bei der Sache ist. Ihr neues Kürprogramm für die Saison 2024/25 spiegelt ihre künstlerische Seite wider. Das Thema Zeit und Vergänglichkeit zieht sich durch das Programm, und sie interpretiert es auf eine faszinierende Weise. Ihre Leidenschaft für den Sport, ihre Disziplin und ihr künstlerischer Ausdruck machen sie zu einer Ausnahmeerscheinung im Eiskunstlauf.
Trotz all der Herausforderungen bleibt Olga bodenständig und verliert nie das Ziel aus den Augen. „Manchmal fühlt es sich an, als würde die Zeit stehen bleiben, wenn ich auf dem Eis stehe“, sagt sie, und dieser Moment der Stille und Konzentration ist es, den sie mit ihrem Publikum teilen möchte.
Mit ihrem unermüdlichen Einsatz, sowohl auf als auch abseits des Eises, zeigt Olga Mikutina, wie man sportlichen Erfolg, akademische Ambitionen und persönliches Glück in Einklang bringen kann.
Wettkampfankündigung: ISU Grand Prix Skate America in Allen, Texas
Olga Mikutina wird ihr Können bei Skate America im Rahmen der ISU Grand Prix Serie zeigen. Die Wettkämpfe finden an folgenden Tagen statt:
- Freitag, 18.10.2024 – Kurzprogramm der Frauen – 19:25 Uhr (UTC-5)
- Samstag, 19.10.2024 – Kür der Frauen – 19:06 Uhr (UTC-5)
Neben Olga werden auch Top-Läuferinnen wie die Vize-Weltmeisterin Isabeau Levito und die starken Japanerinnen an den Start gehen, was einen spannenden Wettbewerb verspricht.