Sophia und Livio: Schnelle Fortschritte, hohe Ziele

Bereits 2018 wollte Livio Mayr mit Sophia Schaller paarlaufen. Aber erst vier Jahre später haben die beiden Salzburger zusammengefunden. Dass sie gut miteinander harmonieren, ist kein Zufall.

Auf den vierten Platz liefen Sophia Schaller und Livio Maier beim Coup de Nice 2023. 

„Wieso eigentlich nicht“, dachte Sophia Schaller, als sie gefragt wurde, ob sie mit Livio Mayr paarlaufen wolle. Das war im März 2022. Nur einen Monat später war nach dem ersten gemeinsamen Paarlauf-Versuch klar: Es kann funktionieren. Nach knapp zwei Jahren steht fest: Es funktioniert ziemlich gut. Bereits in ihrer ersten gemeinsamen Saison qualifizierte sich das Duo für die Europameisterschaften 2023, wo es mit einer guten Leistung auf Platz zwölf landete.

Sophia zählte über mehrere Jahre hinweg zu den besten österreichischen Eiskunstläuferinnen. Livio, 26, sattelte vor sechs Jahren auf Paarlauf um. Schon damals wollte er mit Sophia laufen. Aber die wollte noch beim Einzel bleiben.

Livios glücklose Partnerschaft

Livio verließ Salzburg schließlich Richtung Kanada, wo er lebte und trainierte. Mit drei Läuferinnen aus Amerika ging er in den vergangenen Jahren an den Start. Ziemlich unglücklich verlief die Partnerschaft mit Chloe Choinard aus Kanada. Livio: „Da ist so ziemlich alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann.“ Auf den ersten gemeinsamen Trainingstag folgte der erste Corona-Lockdown. Im Training für den ersten geplanten Wettkampf im September 2021 zog sich Chloe einen Meniskusriss zu. Die Saison war vorbei. Die Partnerschaft endete einige Monate später.

„Das meiste Glück habe ich jetzt mit Sophia“, sagt Livio. „Ich wusste, dass sie eine meiner besten Optionen ist.“ Von den Erfahrungen mit seinen vorangegangenen Partnerinnen profitiert Livio jetzt. Das Duo trainiert, gemeinsam mit drei anderen Paaren, in Salzburg bei Violett Ivanoff, Julia und Severin Kiefer. Wann immer es passt, üben Schaller/Mayr in Kanada beim Trainerteam des renommierten Paarlauf-Coaches Bruno Marcotte. „Das bringt uns ziemlich viel“, sagt Sophia. Die japanischen Weltmeister Riku Miura und Ryūichi Kihara sind dort ihre Trainingspartner.

In ihrer zweiten gemeinsamen Saison machten Schaller/Mayr erneut große Fortschritte. Im September 2023 knackten sie in New York das technische Punktelimit für die WM 2024. Wenig später verbesserten sie in Kanada ihre persönliche Bestleistung um mehr als zwölf Punkte auf 150,35 Zähler. Wegen Sophias Rückenschmerzen musste das Duo im Dezember das Training auf Eis zurückschrauben. Mit Krafttraining hat die Studentin ihre Probleme aber gut in den Griff bekommen.

Heber als große Stärke

Alle spezifischen Paarlaufelemente haben Schaller/Mayr ohnehin bereits drauf. Sophia hält fest: „Dreifach-Twist, Dreifach-Würfe – das macht die Weltspitze auch.“ Die langjährige Einzelläuferin lernte schnell. Die Würfe fielen ihr am Anfang am schwersten. Neben den Einzelsprüngen sieht das Paar mittlerweile die Hebungen als seine große Stärke.

Für die kurze Zeit, die Sophia und Livio gemeinsam laufen, haben sie es schon erstaunlich weit gebracht. „Wir haben die Erwartungen ein bisschen übertroffen“, sagt Livio. „Aber dann muss man sich eben höhere Ziele setzen.“ Mittelfristig sind das Top-Ten-Platzierungen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Damit würden Schaller/Mayr in die großen Fußstapfen von Miriam Ziegler und Severin Kiefer, die 2022 aufgehört haben, treten.

Sophia hat es nicht bereut, in den Paarlauf zu wechseln. „Es macht sehr viel Spaß und es ist nett, dass man nicht allein ist.“ Bei so viel Zeit, die das Duo gemeinsam auf Eis verbringt, sei natürlich nicht jeden Tag „Friede, Freude, Eierkuchen“, wie Livio anmerkt. „Aber das ist normal. Und wir finden immer wieder zueinander zurück.“

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